Monteverro - Spitzenweine von der toskanischen Küste

„Monteverro soll terroirbezogene, einzigartige Weine hervorbringen, die einmal mit den größten Weinen Italiens genannt werden“. Die deutschen Eigentümer, Georg und Julia Weber, glauben fest, ja unerschütterlich an das Potential der südlichen Küste der Maremma und ihrer Weine. Diese Zielstrebigkeit zusammen mit einem gesunden Ehrgeiz sind ein wirksame Kombination, um Träume wahr werden zu lassen. Hut ab vor dem, was sie in weniger als 20 Jahren erreicht haben. Monteverro ist ein Weingutsprojekt, das auf dem Reißbrett entworfen wurde, so könnten Kritiker sagen, aber die herausragende Qualität der Weine nimmt jeder Kritik den Wind aus den Segeln.
Leuchtende Vorbilder sind Sassicaia und Ornellaia: Im Jahr 2003 kaufte die Familie Weber das Land und begann die Reben zu pflanzen. Warum investierte er nicht gleich in Bolgheri? Der große Liebhaber französicher Rotweine zog es in Erwägung, jedoch waren die sehr guten Parzellen bereits vergeben. Folgerichtig entschloss sich Weber (mit seinen Beratern) für das jungfräuliche Terroir in Capalbio, für den steinigen, rotbraunen Tonboden in sanfter Hanglage, der von einer sanften Meeresbrise gestreichelt wird.
Sehr überzeugend von Basis bis High End: Von den Basisweinen Verruzzo und Vermentino bis zu den Topweinen Monteverro und dem Grenache Tinata zählen sie zu den feinsten und besten Weinen, welche die Toskana zu bieten hat. Der Zweitwein Terra di Monteverro ist mit 40 € ein wahres Schnäppchen…
Es ist Faszination Toskana mit Bordeaux-Sorten, auch mit dem verspielten Grenache und dem kernigen Vermentino, für jeden einzelnen Wein steht die Familie Weber mit 100% ihrer Schaffens- und Ideenkraft, die sich nun einmal ganz konkret im Weinglas zeigt. Monteverro steht auf einer Stufe mit Ornellaia (ähnlich in der Stilistik) und Sassicaia (eigene Stilsitik). Die Geschichte wird mit jedem Jahrgang reicher und faszinierender!

Verruzzo IGT Toscana von Monteverro, Der kleine Eber, im Italienischen Verruzzo, ist eine echter Monteverro, denn er ist eine gelungene Komposition aus den französichen Sorten wie seine großen Brüder, nicht ganz so konzentriert und facettenreich, aber das muss er ja auch nicht sein. Er vereint die Struktur des Cabernet Sauvignon, die Würzigkeit des Cabernet Franc, die Kraft des Syrah und die Weichheit des Merlot, ist ein eleganter Rotwein voller mediterraner Aromatik. Der Verruzzo überzeugt mit intensiven, frischen Frucht- und Würzaromen, schmeckt weinig und ausgewogen, gleichzeitig anregend und kraftvoll. 
Im Weinberg findet sich ein Ton- und Kalkstein mit erodierten Anteilen. Die 7.500 Reben/ha, stehen in Nord-Süd-Ausrichtung. Die präzis terminierte Handlese für jede Rebsorte erfolgt per Hand, der Verruzzo besteht aus 40 % Merlot, 25 % Cabernet Franc, 25 % Cabernet Sauvignon und 10 % Syrah. Im Gärkeller findet die Gärung in Edelstahltanks statt, mit natürlichen Hefen. Der Most bzw. der Wein wird nie gepumpt, sondern allein mit der Schwerkraft bewegt, und natürlich nicht zur Klärung geschönt. Nach dem Ausbau für 12 Monate in französischen Eichenholz-Barriques und Edelstahltanks erfolgt nur eine leichte Filtration vor der Abfüllung. Die Farbe ist ein dunkles Kirschrot mit Anklängen von Rubinrot an den Rändern. In der Nase zeigen sich intensive Aromen von Cassis und Grenadine; dazu Anklänge von Gewürzen, Tomatenrispen und frischem Tabak in Harmonie vereint. Der Wein entwickelt sich am Gaumen entschieden und ausgewogen mit einer griffigen Struktur und Aromen von schwarzer Johannisbeere, Himbeere und Lavendel, roter Kirsche und orientalischen Gewürzen.
Das studierte, hervorragende Tannin Management sorgt für eingebundene und präsente Gerbstoffe, die dem Wein seine Lebendigkeit und Zugänglichkeit bewahren.
Veruzzo 2018 (14): Sehr ausgewogener Bordeauxblend, der auch als Drittwein etwas Luft braucht, um sich zu entfalten - Satte Aromen des Cabernet gepaart mit der Leichtigkeit des Merlot und der Kräuterwürze des Syrah und dem Rückgrat des Cabernet Franc ergeben ein Ganzes, nie ermüdend, stets spielerisch, aristokratisch mit einem Touch Maremma feeling, jedoch nie ausufernd, sondern distinguiert bis in die Haarspitzen, im Geiste des großen Monteverro erzogen und vollendet. 10% Syrah im Blend machen den Unterschied, ein sehr kompletter Wein für einen 15 €  Wein, grosses Kino in der südlichsten Ecke der Toskana, und beileibe kein banales Vorprogramm für den Hauptfilm bzw. Wein.

Das Pendant zum Verruzzo ist der Vermentino IGT Toscana 

Vermentino ist DIE weiße Rebsorte der toskanischen Küste, sie steht für frische und fruchtige Weißweine mit entschiedener Mineralität, die an Sommergräser, Blüten, Quitte und Birne erinnert. Er ist für die Webers ein Ausdruck der Lebensfreude Italiens, es ist für Julia Weber ein strahlender und lebhafter Wein. 
Der Vermentino wächst auf den gleichen Böden und Lagen wie die großen Rotweine des Weingutes. Er wird nur in kleiner Menge erzeugt und ist rasch ausverkauft. Denn auch für diesen IGT Toscana Vermentino gilt sorgfältige Handlese und schonende Verarbeitung der Trauben durch das Pressen von ganzen Beeren, was die Mineralität bewahrt. Durch den Verzicht auf die zweite Gärung (Malolaktische Gärung) wird die Finesse des Weines betont. Nach 6 Monaten im Edelstahltank auf der Feinhefe wird der Wein nach einer leichten Filtration gefüllt.
Notiz: Brillantes, blasses Gold mit Nuancen von Grün. In der Nase zeigen sich Grapefruit, Lychee, Anklänge von Limone und exotischen Früchten. Am Gaumen überzeugt die typische Kräutermacchia und das animierende Gesteins-Mineralik-Mundgefühl gepaart mit Aromen von weißem Pfirsich, grünem Apfel und Grapefruit. Der Abgang erinnert an Mandeln und Schiefergestein.
Vermentino 2019 (13): Sehr duftiger Vermentino, anfangs Kreide und und Kalk, öffnet sich zu Holunder, feiner Macchia und saftiger Kräutergarten (typisch für die Rebsorte), bleibt sehr erdverbunden und lang am Gaumen, feiner französischer Stil (französischer Önologe), im Gesamteindruck wie eine Wiese mit einer Biodiversität an Pflanzen, Gräsern, Blüten und Kräutern - feinduftig, nicht vulgär wie mancher Vermentino aus Sardinien oder der Maremma.

Das Flagschiff Monteverro Rosso und der Zweitwein Terra di Monteverro

Der Ornellaia der südlichen Toskana, oder doch der Sassicaia? Keines von Beiden! Denn der Topwein ist ein eigenständiger Premier Grand Cru der Maremma, komponiert aus den klassischen Bordeaux-Rebsorten Cabernet Sauvignon und Franc, Merlot und Petit Verdot. Die Ambitionen oder sagen wir ruhig Ehrgeiz der Familie Weber hat nach wenigen Jahren ein MASTERPEACE, einen ICON WEIN hervorgebracht.
Es ist die Sahnehäubchen-Selektion, die Trauben aus den besten Parzellen der perfekt angelegten Weinberge, die zum Meer hin sanft auslaufen. 
Der Weinberg und die Fakten: Ton- und Kalkstein mit erodierten Steinen - 7.575 Reben/ha, Nord-Süd-Ausrichtung - 40 % Cabernet, 35% Franc, 15 % Merlot, 10 % Petit Verdot
Jede einzelne Partie wird getrennt verarbeitet, vergoren in Edelstahltanks und kleinen Eichenfässern, mit natürlichen Hefen, weder Most noch Wein werden gepumpt, das erledigt die Schwerkraft. Aufmerksam beobachten das Team den Gärverlauf, der Tresterhut wird mit der Hand (punch downs) und einem Holzstössel untergedrückt. Natürlich wird in dieser Liga nicht geschönt noch filtriert. Der Wein reift 2 Jahre in Barrique-Fässern der besten Fassmacher Frankreichs (70-80 % neues Holz) und danach zwei Jahre in der Flasche. 
Es ist der Teil des Erfolgsrezeptes, das den Wein mit einer unvergleichlichen Kraft und Komplexität, edlen Kühle und Eleganz, beeindruckenden Aromenvielfalt mit Beeren- und Gewürznoten und einem verwobenen Tanningerüst zum Niederknien ausstattet.
Notiz: Komplexe, integrierte Fruchtaromen von schwarzer Johannisbeere, roter Kirsche, Blaubeeren, Anklänge von schwarzem Pfeffer und Zeder, gepaart mit schwarzer Olive und Unterholz-Aromen. Am Gaumen zeigt sich der Wein potent und ausgewogen, mit einem seidigen Mundgefühl bei griffiger Säurestruktur und dunklen Fruchtaromen von Cassis. Immer wieder aufs Neue zeigt sich die dicht gewebte Struktur mit Noten von Schokolade, Tabak-Box und Schwarzkirsche. Wine Advocate by Robert Parker: 96/100 - Weinwisser: 19/20 - James Suckling: 97/100 

Den Terra di Monteverro ist der kleine Bruder des Spitzenweins Monteverro, und meiner Meinung nach ein mehr als ebenbürtiger Wein mit einem sagenhaft guten Preis-Genuss-Verhältnis. Er wird aus den gleichen Rebsorten - Cabernet Sauvignon, Merlot, Cabernet Franc und Petit Verdot – erzeugt. Die Machart ist identisch mit dem Monteverro, lediglich stammen die Trauben aus anderen Parzellen und die Zusammensetzung der Cuvée kann sich unterscheiden. Am Ende ist es nur eine Millimeterentscheidung oder eine Tagesformgeschichte des Barriquefasses…. Der Terra profitiert nämlich von der rigorosen, finalen Selektion im Keller vor der Abfüllung. Im Keller entscheiden Feinheiten und winzige Unterschiede darüber, ob das Fass für den Monteverro taugt oder doch in den Terra einfließt. Und in einer kleinen Abweichung von der Perfektion kann ein Weintrinker doch viel Freude und Erfüllung finden, oder?
Der Weinberg ist der Gleiche auch für diesen Monteverro-Wein: Ton- und Kalkstein mit erodierten Steinen, Pflanzdichte: 7.575 Rebstöcke/ha, Nord-Süd ausgerichtet - 40 % Cabernet, 40% Cabernet, 15 % Merlot, 5 % Petit Verdot. Im Gärkeller läuft es auch wie immer ab: Jeder einzelne Lot wird separat vinifiziert, die Gärung findet in Edelstahltanks und Barriquefässern statt, mit natürlichen Hefen. Es wird zu 100 % mit der Schwerkraft gearbeitet, „Punch downs” per Hand sind gesetzt, der Ausbau erfolgt für 20 Monate in französischen Eichenbarriques mit einem Anteil von 60 % neuem Holz, es gibt keine Schönung und Filtration vor der Abfüllung.
Notiz: Tiefes dunkles Kirschrot mit Rubinrot am Rand. In der Nase Noten von roten Früchten wie Himbeere, dazu Anklänge von sonnengetrockneten Tomaten, Eukalyptus, Cassis, Blaubeere und Zigarrenbox-Aromen. Am Gaumen frischer und samtiger Antritt, der sich auf strukturierten Tanninen entwickelt. Aromen von roten Kirschen, Pflaume und Cassis und im Abgang frischer Tabak. Der Wein ist ein Spiel zwischen Herzhaftigkeit, Fruchtigkeit, Energie und Frische… wie ein Ritt auf einem maremmanischen Pferd am Strand (Zitat Julia Weber).

TINATA - Der Lieblingswein von Julia Weber, und eine Hommage an die großen Rebsorten der Rhône, Syrah und Grenache. Zu guter Letzt ist es eine ausgezeichnete Interpretation dieser Rebsorten im Terroir der südlichen Maremma nahe Orbitello und Capalbio. „Ausdrucksstark, würzig und doch ausgesprochen elegant, ja geschmeidig, sind die Attribute unserer zweiten Spitzencuvée“, urteilt Julia Weber. 
Die Trauben wachsen in einem besonderen Weinberg, in dessen Mitte eine jahrhundertealte Korkeiche wächst. Sie sind umgeben von den typischen Macchia-Sträuchern der Maremma. 
Die Aromen der Macchia mit Lavendel, Rosmarin und Thymian schwingen in diesem Wein mit, aus meiner Sicht sind diese Rebsorten besonders macchia-affin. Der Grenache (30%) steht für ausladende Frucht und üppigen Körper und der Syrah (70%) für ungestüme Kraft und Gewürznoblesse, ein „geschmackstiefer“ Wein und zweifelsohne eine Ausnahmeerscheinung in der Toskana. Wächst auf Ton- und Kalkstein mit erodierten Steinen bei einer Pflanzdicht von 7.575 Rebstöcke/ha in Nord-Süd ausgerichteten Rebzeilen.
Wie bei allen Topweinen werden kleinste Lots separat gekeltert und mit natürlichen Hefen vergoren, in Edelstahltanks und Barriquefässern, alles bewegt sich mittels Schwerkraft, „Punch downs” per Hand als das Mittel der Wahl für Spitzenrotwein und zur peniblen Kontrolle des Gärverlaufs sind gesetzt. Der Wein reift in feinstem Eichenholz, 30 % davon sogar in den angesagten Beton-Eiern, die zur Vielschichtigkeit des Weines ihren Teil beitragen. In der Nase zeigen sich explosive Noten von Kirsch, Lavendel und Rosmarin mit etwas weißem Pfeffer, Flieder und Blaubeeren. Ein Duft zum Verlieben! Am Gaumen besitzt der Wein Frische und weichen Antritt, der sich zu einem samtigen Mundgefühl mit einer eingebundenen Säurestruktur und roten Früchten/Himbeere entwickelt. Im Austritt würzig, Kirsche und feiner Tabak.
RATINGS - Wine Advocate by Robert Parker: 94/100 - James Suckling: 95/100