REDEN WIR ÜBER VERNATSCH – Nicht irgendeinen, sondern den Antheos!

Der Ansitz Waldgries lässt Geschichte lebendig werden, in einem Wein, in allen Weinen!

Foto oben: Christian Plattner auf seinem Balkon im Magdalener-Weinberg, Foto unten: Etikett des Antheos Magdalener Classico und Porträt des Großvaters

Das Weingut Ansitz Waldgries liegt an der Straße hinauf zum Ritten, am Ortsrand von Bozen, mitten im St. Magdalener-Anbaugebiet, wo die Sorten Vernatsch und Lagrein zuhause sind. Natürlich prämieren die vielen Weinführer in erster Linie seine renommierten Rotweine wie die Lagrein Selektion Roblinus oder die Riserva. Doch auch der Antheos als Spitzenwein der DOC St. Magdalener erhielt in den letzten Jahren mehr Aufmerksamkeit.
Dass die Sorte Vernatsch und speziell das kleine Anbaugebiet St. Magdalener nach vielen Jahren des abnehmenden Interesses nun eine Renaissance erlebt, dazu hat auch Christian Plattner mit seinem klaren Bekenntnis für die Sorte beigetragen. 
Schon sein „Basiswein“ des Magdalener-Classico ist ein markanter Wein: Er transportiert die typische Frucht von Kirschen, Himbeeren, allgemein roten Früchte und feinen Mandeln am Gaumen wie in der Nase. St. Magdalener Vernatsch besitzt einfach eine klare Rebsortenaromatik, die durchaus einem Burgunder ähneln kann. Doch dazu später mehr! „Ich liebe die charakterstarken Weine aus dem nördlichen Burgund. Meinem St. Magdalener Classico will ich genau diese Ausdruckskraft geben. Er soll eine elegante Persönlichkeit mit Charme sein“, postuliert Plattner in seinem modernen Webseitenauftritt. Und wer dieses Konzept in dem beliebten Rotwein - der im Weingut stets als Erstes ausverkauft ist - erkannt hat, der wird umso mehr den St. Madgalener Classico Antheos schätzen und lieben.

Antheos ist eine Sinfonie, ein Kunstwerk der Natur (und des Winzers!)

„Antheos geht zurück zum Ursprung. So wie früher vereint er acht historische Vernatsch-Spielarten. Und wie wir Menschen, sind diese Rebsorten-Urgesteine von der Geschichte gezeichnet: Sie besitzen jeder für sich die ihnen eigene Erfahrung, Kraft und Reife“, sagt er nicht ohne Pathos und Stolz und ergänzt: „Es war fünf vor 12 als ich den fast verloren gegangenen «Gemischten Rebsatz» aus Urgroßvaters Zeiten wieder anpflanzte.“ Im Ansitz Waldgries, der erstmals im 13. Jahrhundert erwähnt wurde, pfropfte Christian den gemischten Rebenbestand im Jahre 2009 auf bestehende Rebenwurzeln und erweckte die Tradition seines Urgroßvaters zu neuem Leben. Der Antheos kam dann bereits mit dem 2010er Jahrgang erstmals auf den Markt. Die Lage ist eine auf 250 m gelegene Einzellage, Hohe Leiten genannt, mit einem sandigen Glazialschotter- und Porphyr-Verwitterungs-Boden.
Die allesamt zur gleichen Zeit geernteten Spielarten des Vernatsch werden im großen Holz vergoren und ausgebaut, ein Teil davon mit ganzen, nicht entrappten Trauben wie im Burgund üblich. Eine lange Maischestandzeit ist heute - wie auch früher - die Vorgehensweise bei diesem Wein. Dadurch entsteht ein Unikat, ein Rotwein mit einer dicht verwobenen Textur, einem elegant-markanten Säurespiel und feinen Tanninen. Und all diese Komponenten sind mit einer prägnanten, fruchtigen Eleganz als verbindende Einheit verschmolzen. 

Verkaufspreis St. Magdalener Classico Antheos: 20 – 22 €

Der Antheos - Mit Zeit zu voller Größe und Ausdruck

Je länger sich der Wein in der Flasche verfeinern darf, desto mehr ähnelt er in seinem Ausdruck einem feinen Burgunder. Das ist nicht einfach so daher gesagt, sondern erprobt! Weinautor Herbert Taschler hat nun zum zweiten Mal Kellermeister wie Christian Plattner dazu eingeladen, gereifte Burgunder und gereifte Vernatsch in einer Blindprobe miteinander zu verkosten. Etliche der erfahrenen Weinnasen waren sich nicht sicher, ob sie es im Glas mit einem Burgunder oder einem Vernatsch zu tun hatten. Wie auch immer: der Antheos ist in seiner Machart ein Unikum, das zum Erforschen und Eintauchen in die Aromatik eines geschichtsträchtigen Rotweines einlädt, der in seinem Geschmack so modern wie nie zuvor erscheint. Es belohnt alle diejenigen, wie auch Christian Plattner, die sich unbeirrt  ihrer Tradition und Glauben verpflichtet fühlen. Solche Winzer sind das Salz in der Suppe, die Lichtblicke in einem weltweit kontrollierten und eher uniformen Weingeschäft. 
Ihr Einsatz für das Kulturgut Wein ist nicht hoch genug einzuschätzen! In diesem Sinne einen herzlichen Dank an Christian Plattner und die vielen kleinen Weinbauern, die in Südtirol auch in der Vereinigung Freien Weinbauern für ihren Fortbestand und die individuelle Qualität ihrer Weine eintreten, jenseits von undifferenzierbaren Punktbewertungen, die Wein auf eine Hausnummer verkürzen. Der Antheos erzählt hingegen eine spannende Geschichte im Glas und steht wie kein anderer für den Ansitz Waldgries und die Arbeit von Christian Plattner und seinem Team.
 
Postscriptum: Herausragende Arbeit leistet Plattner auch beim schwierig zu kultivierenden Rosenmuskateller. Das klare Bekenntnis zur Sorte zeigt insbesondere hier, wie verwurzelt Christian in Südtirol und dessen Geschichte ist und wie gleichzeitig modern er diese Geschichte weiter schreibt, ohne sich von Kurztrends und Weinmoden ablenken zu lassen…

www.waldgries.it