Mater Matuta von Casale del Giglio 

Der Spitzenrotwein ist jetzt ein reinsortiger Syrah

Foto oben: Linda und Elise mit den Spitzenweinen Anthium und Mater Matuta bei der Drei-Gläser-Verkostung in Düsseldorf, Foto unten: Antonio Santarelli an seinem Stand der Vintialy 2023

Der MATER MATUTA Lazio Rosso ist ein Kultwein im Latium und ganz Mittelitalien. Er steht für das zielstrebige und kontinuierliche Arbeiten von Antonio Santarelli, Besitzer des Weingutes Casale del Giglio, und seines Freundes und Weinmachers Paolo Tiefenthaler.

Die Gegend von Le Ferriere in der Provinz Latina - rund 50 km südlich vom Kolosseum in Rom gelegen - war vor 50 Jahren keine Weingegend, ganz im Gegensatz zu den benachbarten Colli Romani mit dem Frascati. Es brauchte Pioniere wie den Vater von Antonio, der mit dem „Rebenprofessor“ Attilio Scienza aus Mailand dutzende Rebsorten ausprobierte, um die Geeigneten für seine Gegend heraus zu finden. Es brauchte eine leistungsfähige Kellerei und einen guten Önologen, um die großen, selbst gesteckten Ziele zu verwirklichen. Mit Paolo Tiefenthaler aus dem Trentino fand die Familie Santarelli den passenden Weinmacher und Freund.
Casale del Giglio entwickelte sich rasch zum Vorzeigebetrieb des Latiums und ist seitdem ein sehr bekanntes und über die Maßen geschätztes Weingut der Region Latium und Mittelitaliens. Die beliebten Rebsortenweine und hochwertigen Cuveès findet man auf vielen Weinkarten der ewigen Stadt Rom und der ganzen Region. In Rom besaß die Familie auch eine historische Weinhandlung, die Antonio vor mehr als 10 Jahren in ein schickes Restaurant mit dem Namen Colleggio, in Wurfweite des Panteons übrigens, verwandelte. 
Die Exportverantwortliche Elise Rialland und Hospitality Managerin Linda Siddera sprechen fast ehrfürchtig über ihren „Dottore“, der sich in seiner liebevollen Art sehr zugewandt und freundlich um jeden Gast an seinem Stand der Vinitaly bzw. im Weingut kümmert. Parlieren kann der waschechte Römer, nach seinem Studium in der Schweiz, ganz selbstverständlich auch in Deutsch.

Forschergeist und Qualitätsstreben

Die Weinverantwortung hat Paolo Tiefenthaler inne, der auch nach 37 Ernten und demzufolge 37 Jahren Vinitaly stets an Neuem interessiert ist und in der Weinbereitung dem Puls der Zeit folgt. So hat er einheimische Rebsorten wie den weißen Bellone und den roten Cesanese ins Sortiment integriert und an den Klassikern aus internationalen Sorten weiter gefeilt. Ob ihm der Cabernet geprägte Madreselva oder der vom Syrah geprägte Mater Matuta besser gefalle, die Frage lässt er unbeantwortet. Für Antonio ist es von Anbeginn der Mater Matuta, weil die Assemblage aus Syrah und Petit Verdot eine ideale Verbindung der Rebsorte mit dem Terroir hier in Latina darstelle. 

Die Neuigkeit: 100% Syrah ab 2018

Im Weinberg ist die Sorte zudem eine sehr Anspruchsvolle; ganz anders als der Cabernet Sauvignon, jedes Jahr eine Herausforderung. Es braucht also viel Erfahrung mit dem Umgang im Weinberg, denn sie ist wuchskräftig und tendiert zum Austrocknen der Beeren im Hochsommer. Deshalb trimmt Paolo häufiger als üblich das Blattwerk, damit stets junge Blätter die Kraft aufzehren und die Rebe ihr Wachstum verlangsamt. Das habe er sich übrigens vom berühmten Weingut Chapoutier an der Rhone abgeschaut. 
Im Keller geht es darum den Rebsortencharakter des Syrah mit seiner einzigartigen Würzigkeit zu erhalten und dem Wein in erster Linie die Zeit zur Reifung zu lassen. Das gilt auch für die Flaschenreife: “ Für mich bietet derzeit der 2016er die perfekte Harmonie und Trinkgenuss“, ergänzt Paolo. 
Der Mater Matuta Wein bestand anfangs, im Jahre 1994, aus einem Blend von Syrah mit Petit Verdot, der sich mit den markanten Eigenschaften des Syrah zu einem harmonischen Ganzen fügte. Diese Formel bewertete Paolo stets aufs Neue und er reduzierte mit den Jahren, in denen die Syrah-Reben älter und ausdruckstärker wurden, den Anteil des Petit Verdot schrittweise. 

Und mit dem 2018er hat Casale del Giglio konsequent auf den Syrah gesetzt und das wird auch in den kommenden Jahrgängen 2019, 2020, 2021 so sein.

Terroir Syrah Italien 

Was unterscheidet einen Syrah aus dem Latium von denen in Cortona? „In der Toskana um Cortona sind die Böden tiefgründiger und schwerer. Hier bei uns spüren die Reben den Einfluss des Meeres und die Weine besitzen ein fein gewebte Tanninstruktur.
Syrah reagiert spürbar auf die prägnanten Jahrgangsunterschiede: so waren 2018, 2016 oder 2008 eher kühlere Jahre und einander ähnlicher als die Gruppe 2013, 2011 und 2017. In diesen Jahren führte die beständigere Hitze zu reiferen Aromen, die den Wein in der Regel früher zugänglich machen. Wie beliebt die Sorte bei Casale del Giglio ist, zeigt auch die hohe Nachfrage nach dem Rebsortenwein Syrah. Es ist von den Rotweinen derjenige mit Abstand Meistverkaufte. Duch die letzten 36 Jahre hat sich die außergewöhnlich gute Eignung der Sorte Syrah für das Terroir von Casale del Giglio klar gezeigt. Und Paolo kann sich gut an das erste Jahr des Mater Matuta erinnern, das sei ganz sicher 1994 gewesen, weil in diesem Jahr seine Tochter geboren wurde. Der Name Mater Matuta hat dagegen sehr alte Wurzeln, es ist eine antike Fruchtbarkeitsgöttin, der ganz in der Nähe ein berühmter Tempel in der Stadt Satricum gewidmet war. Irgendwie sehr passend, oder?

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