Barbera von Pico Maccario im Piemont

Zwei Brüder schreiben in nur 25 Jahren die eigene Erfolgstory!

Foto oben: Pico und Vitaliano Maccario in ihrem Weinshop im Weingut. Die Kellerei wurde erst 1997 gegründet und erbaut für moderne und vielseitige Barbera-Rotweine!

Wie nennen wir unser Weingut? Okay, Pico klingt besser als Vitaliano und ist origineller! Also entschieden sich die beiden Brüder im Jahre 1997 für Pico Maccario. Natürlich baut die Familie wie fast alle im Piemont, genauer gesagt im Monferrato bei Mombaruzzo seit drei Generationen Wein an. Doch erst die beiden Brüder und ihr Team verhalfen der lange unterschätzten Rebsorte Barbera aus dem Monferrato zu der verdienten Beachtung in aller Welt. Heute bewirtschaften die Maccarios stolze 100 ha Rebfläche, wovon 88 ha der Sorte Barbera vorbehalten sind.
„Wir sind eine „azienda snella“, ein dynamisches und modernes Weingut“, sagt Vitaliano. Das zeigt der moderne wie schlichte Kellereibau, die kreative Farbgestaltung der Weinausstattung und Weinberge sowie der ganze Spirit des Teams! 
Denn Qualität allein reicht heute nicht, nicht bei einem Rebsortenwein, der sich in Deutschland trotz Erfolgen der Pioniere Michele Chiarlo und Giacomo Bologna von Braida seinen Absatz erkämpfen muss. Und das obwohl das Piemont eine sehr beliebte Weingegend, jedoch konzentrieren sich die Besucherströme zumeist auf die berühmte Langhe, wo der Barbera d’Alba offeriert wird.

Barbera aus dem Piemont ist ein einzigartiger Rotwein

Doch der Barbera aus dem Astigiano und Monferrato ist etwas Besonderes, auch weil hier diese Sorte die Nummer 1 ist! Sie bringt hier eine Vielseitigkeit mit, die einzigartig und zugleich sehr piemontesisch ist. Maccario hat früh erkannt, dass es keine Exzesse von Holzgeschmack braucht, damit die Sorte glänzen kann. Barbera besitzt viel Frucht, eine präsente Säure und kaum Gerbstoffe, was viele Weinliebhaber beim Probieren schätzen. „Die Leute reden und schreiben über Nebbiolo, trinken aber viel lieber Barbera, und das gilt auch für mich“, sagte Jorgen Aldrich, ein Weinkritiker aus Dänemark, schon vor vielen Jahren. Dank der stattlichen Weinbergfläche kann Maccario auf eine moderate Erntemenge setzen, was für die Sorte Barbera fundamental wichtig ist und dem Ausdruck logischerweise zugute kommt. Und glücklicherweise komme es in Mombaruzzo selten zu Unwetter- und Hagelschäden wie in den Nachbargebieten; das sorgt für Sicherheit im Angebot, zumal die Nachfrage bei Maccario nach Barbera erfreulich hoch ist.
Preislich wie geschmacklich einem Chianti Classico ebenbürtig, überzeugt schon der Lavignone - der Erfolgswein schlechthin - durch seine intensive, piemontesische Kirschfrucht, die durch den Ausbau im Stahlank noch betont und von der Säure der Rebsorte im Zaum gehalten wird. Nicht von ungefähr bekommt der Weine immer wieder hervorragende, internationale Bewertungen und  begeistert die Weinkritiker. Beim zweiten Barbera Tre Roveri Nizza DOCG kommt ein dezenter Holzeinsatz zum Tragen, der dem Wein mehr Länge und Widerhall am Gaumen verleiht, aber nichts in seiner Fruchtintensität einbüßt.
Über allem steht für Maccario die Riserva Epico, ein Nizza Barbera DOCG, der von der Wertigkeit über den Rotweinen Barolo und Barberesco im Angebot von Maccario angesiedelt ist. Nur beste Trauben werden dafür verwendet; er reift in großen Holzfässern von Stockinger und garantiert Komplexität und Langlebigkeit bei unverfälschter Typizität.

Probieren, probieren, probieren

Den Erfolg seines Barbera führt Vitaliano, aktuell Präsident des Konsortiums des Barbera NIZZA DOCG, auf die „Versatilität“ der Sorte zurück: Es gibt den Barbera als jungen, frisch-fruchtigen Rotwein mit Biss bis hin zum kräutrig-balsamischen Rotwein mit Komplexität. Und vor allem faszinieren diese Weine durch ihre piemontesische Seele. Wichtig ist für die Familie auch ein moderater Alkoholgehalt der Rotweine. Barbera ist nun einmal eine Rebsorte mit hohen Zuckergehalten, die ungezügelt nicht selten 15% und mehr Alkohol erzeugen kann. Dem Team gelingt es den intensiven Rebsortengeschmack mit deutlich weniger in die Flasche zu bringen, Hut ab! „Wie die Erfahrung aus 25 Jahren zeigt, reifen unsere Barbera-Weine auch sehr gut“, ergänzt Vitaliano, der jetzt den 2016er Lavignone für „eccezionale“ hält.
Als Essensbegleiter sind sie ohnehin eine Wucht, da sind Vergleiche mit dem Sangiovese in der kühlen Toskana gar nicht so weit hergeholt. Dass es einer der wenigen Rotwein ist, der kaum störende Gerbstoffe besitzt, die sich mit der Säure reiben könnten, das stellen die Maccarios gar nicht in den Vordergrund. Für mich ist es ein Alleinstellungsmerkmal und Gütezeichen dieser ansprechenden Rotweinsorte. So wird auch in Deutschland, wo das Weingut seit mehr als 15 Jahren mit Segnitz arbeitet, die besondere Güte dieser Rebsorte von mehr und mehr Weinliebhabern und Gastronomen erkannt. Die Barbera-Weine von Maccario sind moderne Rebsortenweine mit piemontesischer Seele, und weit entfernt vom Bauernwein der Vergangenheit.

Bezug in Deutschland über Segnitz in Bremen!