Das Glossar zum Wein aus Italien von T-Z

Begriffe und Erklärungen von T wie Tannin bis W wie Wildhefe

tannin (Gerbstoff) — Tannin oder Gerbstoff stammt aus der Traube (Stiele, Beerenhaut, Kerne) oder aus dem Holz des Fasses. Man nimmt sie im Mund als ein zusammenziehendes (adstringierendes) Gefühl wahr, das sich manchmal rau, manchmal feiner und samtiger anfühlt. Bei reifen Rotweinen tragen sie wesentlich zur Struktur des Weines bei. Sie konservieren den Wein und sind daher für eine längere Lagerung unerlässlich.
tappo (ital.) — Kork. „Il vino sa di tappo“ heißt: Der Wein schmeckt nach Kork, muffig und bitter.
temperatur — Aus dem Temperaturunterschied zwischen Tag und Nacht bezieht die Traube unter anderem seine Aromatik. Bei großen Schwankungen bleibt durch kühle Nächte Säure erhalten (# Klima). Wichtig ist die Temperatur bei der Weinerzeugung, z.B. bei der kontrollierten Gärung von Weißwein oder der Maischeerhitzung beim Rotwein. Nicht zuletzt spielt die richtige Temperatur beim Servieren eine große Rolle für den perfekten Weingenuss.
tenuta (ital.) — Sehr großer Landwirtschaftsbetrieb
terroir — Zusammenspiel von Rebe, Boden inkl. Hangausrichtung, Bodentyp, Klima und Mensch.
terroir-wein — Wird gern synonym für einmaligen, unverwechselbaren Charakter eines Weins benutzt. Tatsächlich trifft dieser − oft missbrauchte Begriff − nur auf einen kleinen Teil der als Terroir-Weine bezeichneten Tropfen zu.
toasting — Holzfässer werden innen ausgeflämmt, wodurch das Lignin im Holz „karamellisiert“ und einen Vanilleton bis hin zu Röstnoten entwickelt, der später dem Wein die beliebte Holznote verleiht − je nach Intensität variiert das Toasting von light, medium, medium plus usw. Durch das Ausflämmen wird die Aromenausbeute, die der Wein dem Holz entzieht, um ein Vielfaches gesteigert.
traubenreife — Man unterscheidet zwischen phenolischer und physiologischer Reife. Phenologische Reife bedeutet, dass auch die Kerne, die Zellen und alle an einer Beere beteiligten Komponenten ausgereift sind. Der Zeitpunkt der höchsten Zuckergradation wird als physiologische Reife bezeichnet und braucht meist etwas länger.
trester — Die ausgepressten Schalen, Kerne (und Stiele) der Trauben werden oft noch einmal angesetzt und zu Grappa destilliert.
umkehrosmose — Eine von mehreren von der EU zugelassenen Konzentrationsmethoden, durch die dem p Most Wasser entzogen wird (bei Wein nicht erlaubt). Funktioniert auf Basis der unterschiedlichen Molekülgrößen von Wasser und anderen Mostinhaltsstoffen, die durch eine Membran gepresst werden. Nachteile sind die mechanische Belastung und der hohe Energieaufwand (# Vakuumverdampfung).
vakuumverdampfung — Technisches, von der EU zugelassenes Verfahren zur Konzentration, bei dem dem Most Wasser entzogen wird. Das Wasser wird unter Vakuum gesetzt, so dass es bei ca. 40° C statt bei 100° C verdampft. Schonender als # Umkehrosmose, aber sehr teuer.
vegetationsperiode — Die Zeit vom Austrieb eines Rebstocks bis zur Reife der Trauben; wünschenswert ist eine langsame Ausreifung unter gemäßigten Verhältnissen.
vendemmia tardiva (ital.) — Spätlese aus sehr reifen Trauben. Durch den hohen Zuckergehalt entstehen oft, aber nicht notwendigerweise, restsüße Weine.
verschnitt — Gebräuchlicher ist # Cuvée (die, frz.), Mix aus fertig vergorenen Weinen aus verschiedenen Traubensorten oder Lagen oder beidem.
vigna (ital.) — Herausragende Weinberglage mit nachvollziehbarem eigenständigen Charakter; oft inklusive Lagenname.
vigneto (ital.) — Weinberg
wein ausbauen (vinifizieren) — Alle kellertechnischen Maßnahmen von der Gärung bis zum Abfüllen in Flaschen; insbesondere die Reife in Stahl- oder Betontanks, neuen oder gebrauchten Eichenfässern verschiedener Größen.
weinstein — Feine Kristalle vom Salz der Weinsäure, die sich beim Wein am Korken oder in der Flasche absetzen können. Geruch- und geschmacklos. Weinstein ist kein Fehler und beeinträchtigt die Qualität des Weins nicht. Beim vorsichtigen Ausschenken bleiben die Kristalle in der Flasche. Weißweine werden vor dem Abfüllen „kaltstabilisiert“, wodurch der Weinstein ausfällt und ein Ausfallen des Weinsteins in der Flasche verhindert wird.
wildhefen — Hefen, die in der Natur (z.B. Boden oder Luft) vorhanden sind und mit den Trauben in den Keller kommen.