Vino Nobile der Tenuta Vallocaia

Die Familie Bindella aus der Schweiz setzt auf den Nobile aus Montepulciano

Foto oben: Kellerei-Neubau der Tenuta Vallocaia von Bindella im Herzen der DOCG Vino Nobile di Montepulciano. Direktor und Weinmacher Giovanni Capuano mit Eigentümer Rudi Bindella im Keller des Weingutes.

Jawohl, Vallocaia ist ein angesagtes Restaurant in Zürich und Bindella ist der einer der führenden Weinimporteure in der Schweiz - und: die Familie Bindella hat sich in den Vino Nobile und seine Eigenständigkeit im Bannkreis von Chianti und Brunello verliebt. 
Das Ergebnis ist eine ausdrucksstarke Batterie von Rotweinen, die dem Vino Nobile alle Ehre machen und die Wertigkeit dieser Herkunft unterstreichen. Rudi Bindella spielt übrigens in seiner Band Musik aus den Siebzigern als heute weit über Siebziger das Schlagzeug, die „batteria“ im Italienischen, und jetzt ist Schluss mit dem Wortspiel.
Giovanni Capuano ist seit Ende der Neunziger an seiner Seite, als Weinmacher und Geschäftsführer. Er hat den steten Wandel und die unglaubliche Dynamik mitgestaltet. 
Davon zeugt nicht nur die moderne Ausstattung der Flaschen, sondern vor allem die neue Kellerei, die kurz vor dem 40jährigen Jubiläum fertig gestellt wurde; und der deutlich gewachsene Weinbergbesitz mit dem Kauf des gegenüberliegenden Hügels und eines kleinen Weingutes in Toplage. Also kann Giovanni aus dem Vollen schöpfen für seine drei Vino Nobile Bindella: I Quadri und Vallocaia Riserva, und auch beim „jugendlichen“ Rosso di Montepulciano Fossolupaio. Rudi Bindella hat sich früh auf den Nobile festgelegt und bereits Ende der neunziger Jahre seine Weingüter im Chianti und Montalcino verkauft. Im letzten Jahrzehnt wurden dann Giovanni zufolge mehr als 15 Mill. € ins Nobile-Weingut investiert.

Was zeichnet die Nobile von der Tenuta Vallocaia aus?

Für den Weinmacher ist natürlich auch in Montepulciano der Boden von großer Bedeutung, denn die Weine von den sandigeren Böden haben einen komplett anderen Ausdruck als die Weine der schwereren, lehmhaltigen Böden in den höheren Lagen. Für den mengenmäßig bedeutenden Wein, den Nobile Bindella kann er aus mehr als 30 Parzellen auswählen. Anders ist die Lage beim Vino Nobile I Quadri, der ein lehm-betonter Weinbergswein ist. Beim Ausbau gibt es klare Richtlinien: so reift der Nobile Bindella und der Rosso di Montepulciano im großen Holzfass, wohingegen der Rotwein I Quadri und die Riserva Vallocaia erst im Tonneaux-Fass ausgebaut werden.
Die Basis für die intensive Riserva seien drei höher gelegene Parzellen mit den ältesten Reben und einem vom Lehm und rötlicher Sand dominierten Untergrund. Und in der Diskussion um die verwendeten Rebsorten haben Rudi und Giovanni eine klare Haltung: Ab dem Jahrgang 2023 wird auch der kleine Anteil Syrah im Fossolupaio eliminiert und sich nur auf einheimische Sorten konzentriert. Das ist und war für die Vino Nobile Weine eh der Fall! In diesen Weinen haben die Verantwortlichen mit einigen Prozenten Colorino im Blend sehr gute Erfahrungen über die Jahre gesammelt.
Das Entscheidende sei jedoch die Qualität des Sangiovese, der sich auf Vallocaia aus alten, erhaltenswerten Klonen speist. Diese Klonen stammen aus Klonselektionsprojekten, die in den letzten 30 Jahren in der Toskana durchgeführt wurden. An erster Stelle stehe nach wie vor der Sangiovese Biotyp Prugnolo, der ebenfalls ein reinrassiger Sangiovese ist, wie wir in Zeiten der DNA-Bestimmung wissen. Auch die Biotypen von Sangiovese Prugnolo stammen aus im Montepulciano durchgeführten Klonselektionen.

Positive Aussichten - Die Erfolgsfaktoren

„So kann jeder Nobile und Sangiovese-Fan zwischen dem eher blumigen, gelbfruchtigen Nobile Bindella, dem rotfruchtigen, tiefgründigen I Quadri oder der Riserva Vallocaia wählen, der schwarze Früchte und die ihm eigene Riserva-Komplexität besitzt“, so die prägnante Kurzcharakteristik der Weine aus dem Munde des erfahrenen Giovanni Capuano. Idealerweise überzeugen anhand aller Weine, was Bindellas Idee vom Terroirwein Vino Nobile aus Montepulciano ist!
Vino Nobile war in den letzten Jahren keine einfach zu verkaufende Weinherkunft. Unabhängig davon sind die Zahlen bei Bindella erfreulich, denn der Absatz in der Schweiz entwickelte von 70% auf knapp 50% Anteil zurück, zu Gunsten der anderen Märkte. Zwei Faktoren sind ermutigend: Zum einen ist Vino Nobile (und auch Bindella) im Internet ein mit anderen Weinen der Toskana vergleichsweise häufig gesuchter Begriff und zum anderen steige die Besucherzahl des Ortes Montepulciano stetig und habe mit fast 2 Mill. an Wein und Geschichte interessierten Touristen im Jahre 2019 eine Schallmauer durchbrochen.
Und natürlich ist im Sortiment des Weingutes mit Sauvignon blanc, Rosato, Vin Santo, Occhio di Pernice, den beiden Topweinen Merlot Antenata und Cabernet Gioia (preislich im Segment der Riserva) sowie dem Bordeauxblend Ardore für jeden Geschmack etwas dabei. Idealerweise probieren Sie dies direkt im Weinshop der Tenuta Vallocaia inklusiver einer Kellerführung im nagelneuen Anwesen.

Bezug in Deutschland über www.schlumberger.de