Luce zum Zwanzigsten - Ein Kultwein ist erwachsen geworden

Der Rotwein aus Sangiovese und Merlot stammt von der Tenuta Luce della Vite in Montalcino in der südlichen Toskana, wo das Terroir ausgeprägt ist.

Luce, dieser Wein kann viele Geschichten erzählen, die er in seinen zwanzig Jahren erlebt hat. Er blickt auf eine bewegte Zeit zurück, auf manchen Tadel und viel schwerer wiegendes Lob und Anerkennung. Wer seine Jugend begleitet hat, wer den aktuellen Jahrgang 2012 probiert, der wird eines sicher festhalten: Luce ist erwachsen geworden. Die Geschichte ist die Geschichte einer Freundschaft: Vittorio und Robert, zwei illustre Weinfreunde, fassten Anfang der 90er Jahre einen weit reichenden Entschluss: Gemeinsam erzeugen wir einen großen Wein! Ihre Söhne Lamberto und Tim, beides ihres Zeichens ausgebildete, erfahrene Weinmacher, setzten dies mit viel Engagement in die Tat um. Das Ergebnis ist die Schnittmenge toskanischer und kalifornischer Weinmacherkunst. Spätestens jetzt wissen Weinliebhaber, dass die Geschichte vom Kultwein Luce handelt.
Dass es sich um einen großen Wein handelte, der Terroir geprägt ist, der reifen kann und feine Jahrgangsunterschiede zeigt, verdeutlichte mir Anfang des Jahrtausends die Verkostung der Edition „Jahrgangsbox“ mit Weinen von 1995 bis 2000. Es fiel leicht, die Skepsis gegenüber solchen Reißbrettweinen über Bord zu werfen.

Tenuta Luce della Vite, www.lucedellavite.com, Località Castelgiocondo, Montalcino, Tel. 0039/0577/84131

Die Weine:
Luce Rosso Toscana
Lucente Rosso Toscana
Luce Brunello di Montalcino

Vertrieb in D - Schlumberger KG, Meckenheim
Tel. 02225 9250, www.schlumberger.de


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Die Geschichte ist die Geschichte einer Freundschaft: Vittorio und Robert, zwei illustre Weinfreunde, fassten Anfang der 90er Jahre einen weit reichenden Entschluss: Gemeinsam erzeugen wir einen großen Wein! Ihre Söhne Lamberto und Tim, beides ihres Zeichens ausgebildete, erfahrene Weinmacher, setzten dies mit viel Engagement in die Tat um. Das Ergebnis ist die Schnittmenge toskanischer und kalifornischer Weinmacherkunst. Spätestens jetzt wissen Weinliebhaber, dass die Geschichte vom Kultwein Luce handelt.
Am Anfang, dem stets ein besonderer Zauber innewohnt, stand die aufmerksame Auswahl der besten Böden, die Abstimmung bei der Bearbeitung der Weinberge und dem Ausbau im Keller. Bereits die ersten beiden Jahrgänge, 1993 und 1994, etablierten den Wein als einen Protagonisten im internationalen Superpremium-Segment. Das ging flugs, und passte in die von der Rotweineuphorie getragene Wein-Zeit der Neunziger.

In Montalcino zuhause – in der Welt bekannt

Die Entscheidung des Teams fiel zugunsten von Montalcino, und dies war aus vielerlei Gründen eine ausgezeichnete Wahl: Der mittelalterlich anmutende Ort in der südlichen Toskana ist bezaubernd, absolut filmreif. Er thront auf einem Hügel, umgeben von Steineichen und mediterraner Macchia, an seinen Hängen wachsen Olivenhaine und Weinberge, seit Jahrhunderten.
Das Land der Tenuta Luce della Vite liegt im Südwesten des Ortes und dehnt sich über stolze 192 ha Fläche aus, 77 ha sind mit Reben bepflanzt. Die Weinberge wurden größtenteils zwischen 1997 und 2007 angelegt bzw. erneuert, mit einer Stockdichte von mehr als 6.000 Reben/ha. Sie zählen auf der dem Meer zugewandte Seite (60 km bis Marina di Grosseto) zu den höher Gelegenen in Montalcino (350 bis 420 m ü. NN).
Für Lamberto Frescobaldi betonen die nachhaltige Landwirtschaft unter Verwendung organischer Substanzen und der bewusst niedrige Ertrag diese Essenz des Terroirs. Die Erde ist in erster Linie ein Schiefergestein mit Kalkmergel und Ton, das in der Toskana Galestro genannt wird. Es ist wasserdurchlässig und arm an organischen Substanzen, geradezu ideal für den Sangiovese von höchster Finesse, Komplexität und mineralischem Säurespiel. Auf den tonhaltigeren Böden kann sich andererseits der Merlot durch ein kompaktes Tannin und vielschichtige Frucht auszeichnen.
Es versteht sich von selbst für einen Spitzenwein, dass Lamberto bei der Traubenqualität keine Kompromisse macht: Die Merlot-Trauben und die einige Wochen später reifenden Sangiovese-Trauben werden auf dem Sortiertisch per Hand verlesen, entrappt und auf die Parzelle abgestimmt vergoren.

Der Wein – Das perfekte Paar aus zwei Spitzensorten

Die Verbindung des Protagonisten der Weinbaugeschichte der Toskana und Montalcino mit der ausdrucksstarken Rebsorte des Bordeaux war ein Volltreffer. Denn die Erfahrung zeigt heute, dass der Merlot von allen französischen Sorten am besten in die Toskana und zum Sangiovese passt. Luce ist ein eleganter, vielschichtiger Wein, bei dem sich die betörende Frucht des Sangiovese mit dem weichen, herbwürzigen Charakter des Merlots verbindet. Wie ein Gemälde, bei dem sich die rot-violetten Sangiovese-Assoziationen mit dem violett-grünen Charakter des Merlots vermählen. So wie der Siepi von Castello di Fonterutoli oder Il Blu von Brancaia im Chianti Classico setzt Luce in Montalcino den Maßstab.
Zu Beginn setzten Tim und Lamberto auf gleiche Anteile der Sorten. Heute ist die Zusammensetzung abhängig vom Jahrgang und der jeweiligen Traubenqualität. Lamberto, der seit dem Ende der Zusammenarbeit mit Mondavi im Jahre 2004, allein verantwortlich ist, wählt für jede Sorte ganz individuell die geeignete Ausbauart und Ausbauzeit.

Kein Einzelgänger sondern eine Familie

Lucente ist der Einstieg zur Faszination Luce, ebenfalls aus Sangiovese und Merlot, ebenfalls terroir-bezogen, elegant und kraftvoll, dem Aromenprofil beider Rebsorten Rechnung tragend. Der erste Jahrgang war der 1995er. Und mit dem Jahr 2007 gesellte sich ein dritter Rotwein hinzu, der Luce Brunello di Montalcino. Lediglich 5 ha sind im Register des Brunello eingetragen. Für die Familie Frescobaldi ist der Wein eine Hommage an einen exzellenten Rotwein, der den Namen Montalcino in alle Welt getragen hat.

20 Jahre Luce – das ist auch der Weg vom jungen, mitunter ungestümen Himmelstürmer zum finessenreichen Rotwein mit Identität und Profil. Die Weinberge sind im besten Alter, die Weinbereitung setzt durch einen moderateren Holzeinsatz auf Finesse. Der 2012er Jahrgang zeigt all dies: Für Lamberto Frescobaldi beeindruckt der Luce 2012 durch seine Unmittelbarkeit und seine Balance zwischen Kraft, Finesse und vielschichtigen Aromen. Denn nach kräftigen Niederschlägen im Frühjahr verlief der Sommer sehr ausgewogen. Die Aromen entwickelten sich im Herbst harmonisch und akzentuiert.
Anlässlich des Jubiläums präsentiert sich der Wein in einem goldfarbenen Gewand. Dabei erinnern die kreisförmig angebrachten Jahrgänge an die ersten zwanzig Kapitel der Geschichte.
Übrigens diente eine Darstellung der Sonne mit einem Strahlenkranz aus 12 Flammen vom Hauptaltar der berühmten Kirche Santo Spirito in Florenz aus dem Jahre 1590 der in Florenz ansässigen Familie Frescobaldi als Vorlage für das Luce-Etikett. Seit einigen Jahren wird die Tenuta Luce della Vite eigenständig geführt, Entscheidungen fallen unabhängig von Marchesi Frescobaldi oder Ornellaia. Dies hat sich sehr positiv ausgewirkt. Rudolf Knickenberg, Geschäftsführer vom deutschen Importeur, ist sehr zufrieden mit der Absatzentwicklung. Die Verkaufszahlen in Deutschland haben sich in den letzten 3 Jahren positiv entwickelt, so dass mehr Weinliebhaber die Geschichte und die Faszination Luce im Glas erleben können.

Zum Artikel von Gesa Noormann vom Besuch des Weingutes in Montalcino im Oktober 2022.